Die Luft steht still (Frühling)

Die Luft steht still – dein Atem auch.
Du spuerst das Froesteln auf der Haut.
Die Sonne flimmert durch das Tal,
spiegelt sich zart in dem Kanal.

Dein Leben fließt vor dir dahin,
stehst an dem Ufer – fragst wohin.
Dein Pulsschlag klopft in deinem Ohr.
Die Stille kommt – sie kriecht empor.

Spuere das Leben
wie es fließt und pulsiert. Trau diesem Leben
das dich bewegt, dich traegt und beruehrt!

Die Knospen oeffnen sich dem Licht.
Raureif bedeckt sanft dein Gesicht.
Ein Vogel ruft vom Nebelwald,
du zitterst leicht – suchst festen Halt.

Spuere das Leben
wie es fließt und pulsiert. Trau diesem Leben
das dich bewegt, dich traegt und beruehrt!

Spuere den Pulsschlag deines Lebens.
Folg deinem Herz, das los spaziert.
Traue dem Pulsschlag deines Lebens
der dich bewegt, dich waermt und navigiert.

Die Waerme spiegelt sich im Licht,
du zweifelst noch und glaubst es nicht:
Liebe wird auch im Winter wahr,
bringt Fruehling dann, wie jedes Jahr.

Spuere das Leben
wie es fließt und pulsiert.
Trau diesem Leben
das dich bewegt, dich traegt und beruehrt!

Die Luft steht still – dein Atem auch.

Holger Ringeisen