Falscher Zeitpunkt

Es war auf einmal da, zum falschen Zeitpunkt
erwischte Dich total, ganz ohne Sinn
durchkreuzte Deine Plaene, Deine Zukunft
Dein gut sortiertes Leben war dahin

Ganz irritiert suchtest Du Zuflucht
und fand’s doch nicht den richtgen Ort zum fliehn

Du konntest gar nicht glauben, was Du ahntest
So sicher warst Du, dass es das nicht gibt
Doch nur in schlechten Filmen und Romanen
kommt’s vor, dass man sich ohne Mauern sieht

Hilflos schließt Du das Fenster Deiner Seele
Denn Du bist sicher, das ist nur geliehn

Jetzt laeufst Du los, schlaegst die Tuern hinter Dir zu
„Das kann nicht wahr sein! – sag mir – Was soll das, wozu?“
Du schlaegst um Dich, ziehst Dein Schwert und Du stichst gnadenlos zu
und ziehst die Herzenstuer fest zu

Und wieder kann Dein Leben gut gedeihen
Kein stoerendes Gefuehl kriecht in Dir hoch
Du fuehlst Dich frei und kannst Dich selbst befreien
wenn manchmal Vernunft zu verlieren droht

Noch einmal sicherst Du das Fenster Deiner Seele
Denn Du weißt sicher, das war nur geliehn

Jetzt laeufst Du los, schlaegst die Tuern hinter Dir zu
Das darf nicht wahr sein, dieses Gefuehl ist jetzt tabu
Du schlaegst um Dich, ziehst Dein Schwert und Du stichst gnadenlos zu
und ziehst die Herzenstuer fest zu

An manchen Tagen kommt es vor,
dass Du doch daran zweifelst, ob nicht ein Fuenkchen Wahrheit in ihm liegt
Deine Gedanken kreisen – doch dann hast Du wieder Klarheit:
Dieses Gefuehl war einfach nur geliehn

Jetzt laeufst Du los, schlaegst die Tuern hinter Dir zu
Das darf nicht wahr sein, dieses Gefuehl ist jetzt tabu
Du schlaegst um Dich, ziehst Dein Schwert und Du stichst gnadenlos zu
und ziehst die Herzenstuer fest zu

Du ziehst die Herzenstuer fest zu
Du schließt die Herzenstuer jetzt zu

Holger Ringeisen